Schwächung der Beckenbodenmuskulatur: Ursachen, Auswirkungen und Behandlung

Schwächung der Beckenbodenmuskulatur: Ursachen, Auswirkungen und Behandlung

Schwächung der Beckenbodenmuskulatur:                      Ursachen, Auswirkungen und Behandlung

Die Beckenbodenmuskulatur spielt eine entscheidende Rolle bei der Kontrolle der Blase und des Darms. Eine Schwächung dieser Muskeln kann zu Harninkontinenz führen, was insbesondere ältere Menschen betrifft. In diesem Abschnitt beleuchten wir die Ursachen, Auswirkungen und Behandlungsmöglichkeiten der Schwächung der Beckenbodenmuskulatur.

 

Ursachen der Schwächung der Beckenbodenmuskulatur

  1. Alterung: Mit zunehmendem Alter verlieren Muskeln generell an Masse und Elastizität, einschließlich der Beckenbodenmuskulatur.
  2. Schwangerschaft und Geburt: Frauen erleben oft eine Dehnung und Schwächung der Beckenbodenmuskulatur durch die Belastung während der Schwangerschaft und vaginaler Geburten.
  3. Hormonelle Veränderungen: Nach der Menopause sinken die Östrogenspiegel, was die Muskulatur schwächen und das Bindegewebe beeinträchtigen kann.
  4. Übergewicht: Übermäßiges Körpergewicht übt zusätzlichen Druck auf die Beckenbodenmuskulatur aus, was zu ihrer Schwächung beitragen kann.
  5. Chronische Belastungen: Chronisches Husten, häufiges schweres Heben und anhaltende Verstopfung erhöhen den Druck auf die Beckenbodenmuskulatur und können diese schwächen.
  6. Operationen: Chirurgische Eingriffe im Beckenbereich, wie Hysterektomien, können die Beckenbodenmuskulatur beeinträchtigen.

 

Auswirkungen der Schwächung der Beckenbodenmuskulatur

  1. Harninkontinenz: Eine der häufigsten Folgen ist die Belastungsinkontinenz, bei der Harn bei körperlicher Anstrengung wie Husten, Niesen oder Lachen austritt.
  2. Prolaps: Ein Beckenorganprolaps (Senkung von Blase, Gebärmutter oder Rektum) kann auftreten, wenn die Beckenbodenmuskulatur nicht stark genug ist, um die Organe in ihrer Position zu halten.
  3. Stuhlinkontinenz: Die Kontrolle über den Darm kann ebenfalls beeinträchtigt werden, was zu ungewolltem Stuhlabgang führt.
  4. Verminderte sexuelle Funktion: Schwache Beckenbodenmuskeln können zu einer verringerten sexuellen Empfindung und Problemen wie Dyspareunie (Schmerzen beim Geschlechtsverkehr) führen.

Behandlungsmöglichkeiten

  1. Beckenbodentraining (Kegel-Übungen):
    • Beschreibung: Diese Übungen zielen darauf ab, die Beckenbodenmuskulatur zu stärken, indem die Muskeln regelmäßig angespannt und entspannt werden.
    • Vorteile: Verbessert die Muskelkontrolle, kann die Symptome der Inkontinenz verringern und die allgemeine Beckenbodenstärke erhöhen.
  1. Physiotherapie:
    • Beschreibung: Ein Physiotherapeut kann ein individuelles Trainingsprogramm erstellen und biofeedbackgestützte Techniken anwenden, um die korrekte Durchführung der Übungen sicherzustellen.
    • Vorteile: Professionelle Anleitung kann die Effektivität der Übungen steigern und Fortschritte überwachen.
  1. Medikamentöse Therapie:
    • Beschreibung: Hormonpräparate, wie lokale Östrogene, können die Muskulatur und das Bindegewebe stärken.
    • Vorteile: Kann besonders bei postmenopausalen Frauen helfen, die Muskelstärke zu verbessern und die Inkontinenz zu reduzieren.
  1. Elektrostimulation:
    • Beschreibung: Niedrigfrequente elektrische Impulse werden verwendet, um die Beckenbodenmuskeln zu stimulieren und zu stärken.
    • Vorteile: Kann als ergänzende Behandlung zu Beckenbodenübungen eingesetzt werden, um die Muskelkraft zu erhöhen.
  1. Chirurgische Eingriffe:
    • Beschreibung: Bei schwerwiegender Schwächung kann ein chirurgischer Eingriff, wie die Einlage eines Vaginalrings oder einer Schlinge, notwendig sein, um die Beckenorgane zu unterstützen.
    • Vorteile: Kann eine dauerhafte Lösung für schwere Fälle bieten und die Lebensqualität signifikant verbessern.

 

Präventive Maßnahmen

  1. Regelmäßige Übung: Beckenbodenübungen sollten ein Teil des täglichen Fitnessprogramms sein, um die Muskelkraft zu erhalten und zu verbessern.
  2. Gewichtsmanagement: Ein gesundes Körpergewicht reduziert den Druck auf die Beckenbodenmuskulatur.
  3. Vermeidung von Überlastung: Schweres Heben und chronisches Husten sollten vermieden werden, um übermäßigen Druck auf die Beckenbodenmuskulatur zu verhindern.
  4. Ernährungsumstellung: Eine ballaststoffreiche Ernährung hilft, Verstopfung zu vermeiden, was wiederum den Druck auf die Beckenbodenmuskulatur reduziert.

 

Schlussfolgerung

Die Schwächung der Beckenbodenmuskulatur ist ein häufiges Problem, das mit dem Alter und anderen Risikofaktoren zunimmt. Durch gezielte Übungen, therapeutische Maßnahmen und, wenn nötig, chirurgische Eingriffe kann die Kontrolle über die Blase verbessert und die Lebensqualität gesteigert werden. Präventive Maßnahmen und frühzeitige Behandlung sind entscheidend, um die Beckenbodenmuskulatur stark und funktionsfähig zu halten.

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